(Download) "Frauenbilder in der Erinnerungskultur. Frauen als TĂ€ter im NS-Regime?" by Anonym # Book PDF Kindle ePub Free
eBook details
- Title: Frauenbilder in der Erinnerungskultur. Frauen als TĂ€ter im NS-Regime?
- Author : Anonym
- Release Date : January 24, 2015
- Genre: Politics & Current Events,Books,
- Pages : * pages
- Size : 272 KB
Description
Die Erinnerungskultur an den Nationalsozialismus in Deutschland und die Shoah hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten verschiedene Etappen durchlaufen. Politik, Medien und Ăffentlichkeit haben dabei ĂŒber die Jahre Ă€uĂerst unterschiedliche Strategien entwickelt mit der Vergangenheit umzugehen. AuffĂ€llig dabei ist, dass trotz der mittlerweile recht breit gefĂ€cherten Diskussion die Frage nach Frauen als TĂ€terinnen in der Erinnerungskultur zumeist nur eine untergeordnete Rolle spielt. In den geschichtswissenschaftlichen Betrachtungen wurden Frauen lange Zeit vor allem als unbeteiligte Zeitgenossinen oder Opfer des Nationalsozialismus behandelt. Erst mit dem Aufkommen der Frauenbewegung in den 1960er-Jahren begann die Auseinandersetzung mit der Rolle von Frauen im Nationalsozialismus. Hier wurde jedoch zunĂ€chst ein ĂŒberwiegend positives Bild der Frauen im ''Dritten Reich'' gezeichnet, da es primĂ€r darum ging ''zwecks positiver weiblicher IdentitĂ€tsstiftung emanzipierte Frauen in der Geschichte sichtbar zu machen''. Das heiĂt bei diesen Betrachtungen standen Frauen zunĂ€chst vor allem als Opfer des Nationalsozialismus und/oder als WiderstandskĂ€mpferinnen im Fokus der Betrachtungen. Eine kritische Hinterfragung dieser positiven Frauenbilder erfolgte erst Ende der 1970er-Jahre, als Wissenschaftler/innen gezielt damit begannen auch die Frage nach der aktiven Beteiligung von Frauen an den Verbrechen des Nationalsozialismus zu stellen. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten rĂŒckte zunehmend die Tatsache, dass auch Frauen als TĂ€terinnen betrachtet werden können und mĂŒssen ins Bewusstsein der Wissenschaft. Die bis dahin vorherrschende Vorstellung, welche Frauen als Hausfrauen und MĂŒtter oder als Opfer des Nationalsozialismus betrachtete, musste folglich revidiert werden. Auch wenn es in der Zwischenzeit eine Vielzahl geschichtswissenschaftlicher Publikationen gibt, welche die TĂ€terschaft von Frauen thematisieren, spielt die Thematik in der Erinnerungskultur und der öffentlichen Wahrnehmung bisher keine groĂe Rolle. So schreibt etwa Kathrin Kompisch in ihrem Buch TĂ€terinnen: ''Diese HandlungsspielrĂ€ume ganz normaler Frauen in der NS-Diktatur liegen fĂŒr die Ăffentlichkeit immer noch weitgehend im Dunkeln.'' Noch immer wird Schuld und TĂ€terschaft primĂ€r mit mĂ€nnlichen TĂ€tern assoziiert, wĂ€hrend das Bild der passiven, unpolitischen Hausfrau und Mutter weiterexistiert.